Parfum: Wir erklären Ihnen alles rund um den Duft

Datum: 22. Februar 2018 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Für viele gehört es zur täglichen Körperpflege dazu und ist bei Herren und Damen als duftentes Beauty-Accessoire, beliebt: das Parfum!

Wir erklären, wie die Duftwässerchen die Welt eroberten. Außerdem geben wir ein paar Tipps, wie Sie den richtigen Duft finden.

1. Parfums sind Gemische mit Riechstoffen

Der Begriff „Parfum“ stammt vom lateinischen „per fumum“ ab, was  „durch Rauch“ bedeutet. Als Parfum wurden daher früher vor allem Räucherstoffe wie Weihrauch und Myrrhe bezeichnet.

Ein Parfum ist heute ein Gemisch aus Alkohol und destillierten Wasser. Der Alkoholanteil beträgt bis zu 80 Prozent. Hinzu kommen Duftstoffe, die entweder aus natürlichen Essenzen und ätherischen Ölen oder synthetisch hergestellt werden.

2. Das Parfum hat eine lange Geschichte

Die Geschichte des Parfums begann vor mehr als 5.000 Jahren. Dabei entwickelte es sich vom Heilmittel und Konservierungsstoff zum olfaktorischen Ausdruck des eigenen Wohlstands.

2.1. Duftstoffe setzte man für Tote ein

Bereits in den alten Hochkulturen Ägypten und Indien wandte man Duftstoffe an. In Ägypten galten sie als Quelle der Inspiration und dienten  zur Parfümierung des Salböls der Toten.

Um 1500 v. Chr. begann man in Ägypten im Zuge eines veränderten Schönheitsideals Parfums zur Körperpflege zu gebrauchen. Das Innere und das Äußere sollten durch den Wohlgeruch zur Harmonie finden. Die Rohstoffe mussten damals über weite Strecken transportiert werden. Weihrauch, Zimt oder Rosenblätter wurden in Öl oder Wein eingelegt, um ihren Duft zu konservieren. Daher waren Parfums entsprechend kostbar und teuer.

In Indien war der medizinische Zweck vorherrschend. Das Räuchern von Duftstoffen reinigte beispielsweise den Körper und ein angenehmer Duft wurde als Teil der gewissenhaften Körperpflege vorausgesetzt.

2.2. Durch Angst vor Keimen entstand das Eau de Toilette

frau versrpueht parfum

Der Duft der Parfums wird bereits seit Jahrtausenden geschätzt und verwendet.

Durch die Kreuzzüge gelangten die kostbaren Duftstoffe in die abendländische Kultur. Vorher war lediglich das Lavendelwasser als Parfum bekannt, aromatische Kräuter wie Rosmarin, Basilikum oder Waldmeister fanden er in der Küche und in der Medizin Anwendung.

Ab dem 15. Jahrhundert konnte dann ätherisches Öl auch durch Destillation gewonnen werden, was zu seiner gesellschaftlichen Verbreitung beitrug. Jedoch war Parfum weiterhin den Wohlhabenden und Adeligen vorbehalten. In südfranzösischen Grasse entstand zwischen den blühenden Lavendelfeldern Europas erste Parfümerie. Aufrund der Wasserverschmutzung durch die Verunreinigung des Trink- und Grundwassers mit Abwasser während des Mittelalters und der sich anschließenden Renaissance entstand die Vermutung, dass beim Baden schadhafte Keime an den Körper gelangten. Dies sollte verhindert werden, indem man in Duftwasser statt Wasser badete. Bei der täglichen Toilette wurden durch die adelige Hofgesellschaft die Duftwässerchen verwendet, was uns heute noch im Begriff „Eau de Toilette“ begegnet.

In der unteren Schicht wurden Duftstoffe weiterhin als Mittel gegen Krankheiten eingesetzt. Obere Schichten konnten es sich leisten, diese als Zeichen der Körperpflege und der Prosperität zu tragen. 

Heute ist die Herstellung deutlich einfacher und viele Duftstoffe sind synthetisch verfügbar, weshalb Parfums und Duftwasser für Jedermann erschwinglich sind. Es gibt 5 verschiedene Verfahren, die entweder mithilfe von Alkohol oder Ölen die Duftbestandteile zusammenführen und haltbar machen: Destillation, Mazeration, Enfleurage, Extraktion oder Expression. Die weltweit einzige Parfümerie, die auch als Museum öffnet, befindet sich in Grasse in Süd-Frankreich.

Anteile von Parfum findet man auch noch in anderen Kosmetik-Produkten, zum Beispiel in Rasierwassern, Duftölen, Raumdüften oder Pflege- und Wellness-Produkten aus den Drogerien.

3. Es gibt verschiedene Parfumklassen

Je nach Zusammensetzung des Duftwassers entsteht eine Parfumklasse mit verschiedenen Eigenschaften. So gibt es das „Eau de Solide“, welches eine Konzentration des Duftstoffes bis drei Prozent vorweist. Das bekannte „Eau de Cologne“ hat eine Duftkonzentration bis fünf Prozent.

Parfum auf dem Tisch

„Echtes“ Parfum hat eine Duftkonzentration von 15 Prozent.

Im „Eau de Toilette“ stecken heute bis zu zwölf Prozent eines Duftanteiles. Erst mit einer Duftkonzentration bis 15 Prozent darf sich ein Duftwasser „Eau de Parfum“ – also Parfum – nennen. Höher als das „Eau de Parfum“ liegt das „Extrait Parfum“, welches eine Konzentration bis 40 Prozent vorweist.

4. Es gibt die Kopf-, Herz- und Basisnote

Parfums haben verschiedene Noten. Die Kopfnote bildet den ersten Eindruck. Dieser Duft ist sofort nach dem Versprühen wahrnehmbar, ist meist zu Beginn recht intensiv, verflüchtigt sich jedoch auch schnell. Dafür eignen sich leichte Düfte wie die Zitrusnoten oder erfrischende Pflanzen wie die Minze.

Die Herznote bildet den Charakter des Duftes. Sie macht 80 Prozent des Parfums aus und kommt erst nach einiger Zeit zur Geltung. Dafür eignen sich aromatische Düfte wie Rose, Patschuli oder Beerenaromen.

Die Basisnote schließlich ist der letzte Teil des Duftablaufes. Sie kommt spät zur Geltung, ist aber langanhaltend. Dafür werden schwere und intensive Noten wie Moschus oder Vanille benutzt. Diese Note ist am individuellsten.

5. Parfums auftragen, wo man gern geküsst wird

Parfums sorgen für persönliches Wohlbefinden und stärken die Ausstrahlung – sowohl bei Herren als auch Damen. Trotzdem gibt es einiges bei der Anwendung und Dosierung zu bedenken. Unsere Tipps:

  • Benutzen Sie nicht zu viel Parfum! Damit kehren sich dessen Vorteile ins Gegenteil.
  • Den Duft nicht zu früh auffrischen! Die meisten Düfte bleiben bis zu acht Stunden am Körper haften.
  • Hat man doch zu viel Parfum aufgetragen, helfen Zitronenschalen. Die betroffenen Stellen einreiben und schon wird der Geruch neutralisiert.
  • Layering, also das Überlagern verschiedener Düfte,  ist ein Trend – doch nur Könner sollten sich daran wagen.
  • Um den Duft zu verstärken, benutzen Sie Deos oder Creme aus der Produktserie des Parfums.
  • Vor Parfumkauf sollte das Parfum aus dem Flakon immer auf die Haut gesprüht werden. Der Duft reagiert mit jeder Haut anders.
  • Bevor man große Versionen kauft – bestellen Sie erst einmal die Miniaturen der Parfums von Versace, Joop, Armani und Co.
  • Ein Tipp von Coco Chanel: Parfum kommt auf die Stellen, an denen man gerne geküsst wird. Die sind nämlich gut durchblutet. Dazu zählen das Handgelenk, der Hals oder die Ohrläppchen.
  • Wer fettige Haut hat, sollte aufpassen. Hier duften Parfums besonders intensiv.
  • Parfums sollte man nicht verreiben! Dabei zerstört man die Duftmoleküle.
  • Die Flakons am besten im Kalten und Dunklen aufbewahren.
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Bildnachweise: Sarsmis/AdobeStock, Africa Studio/shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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