Jucken, Niesen, Hautausschläge – Allergie-Alarm!

Datum: 22. Februar 2018 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Allergien sind die Plage unseres Zeitalters. Man gewinnt den Eindruck, dass kaum noch jemand frei von Allergien ist – irgendetwas quält jeden und die Zahl der Allergiker nimmt von Jahr zu Jahr zu.

Was tun, wenn man plötzlich allergische Reaktionen bei sich feststellt? Und was genau ist das überhaupt: eine Allergie?

Allergien sind so individuell, wie der Mensch selbst

Heuschnupfen, Hautausschläge, Katzenhaare oder Lebensmittel können Auslöser sein, Auslöser für tropfende Nasen, tränende Augen, Hautauschläge aller Art, Asthma, Niesanfälle, quälenden Husten und noch diverses mehr.

Das wirklich gemeine an Allergien ist, dass man zunächst nicht weiß, was sie ausgelöst hat, und selbst wenn die Diag- nose: „Allergie“ feststeht, ist das Rätsel- raten nicht beendet. Allergisch – gegen was genau? Und wie schafft man es, die „verbotenen Stoffe“ von Stund‘ an auch wirklich zu meiden? Geht das über- haupt?

Ich war noch nie gegen irgendwas allergisch„, sagt man sich selbst und ignoriert die kleinen roten Hautpusteln oder die verstopfte Nase. Dem Immunsystem aber ist diese Art von Selbstberuhigung vollkommen egal.

Allergien werden erworben und zwar irgendwann. Es gibt keinen Punkt im Leben, an dem man sich sagen: Diese oder jene Allergie bekomme ich jetzt nicht mehr. Man kann sie immer be- kommen. Eventuell werden Allergien auch vererbt, tatsächlich weiß aber keiner so genau, wann welche Allergie bei wem auftritt – oder eben auch nicht.

Man kann aus einer Familie voller Heuschnupfen-Geplagter kommen und trotzdem sein Leben lang keine entsprechenden Beschwerden haben, man kann aber auch aus einer vor Gesundheit nur so strotzenden Familie stam- men und einfach gegen ALLES allergisch sein.

Klar ist, dass Allergien zunehmen und Experten meinen, dass das auch daran liegen könnte, dass wir als Kinder überbehütet werden. Das Immunsystem des Körpers muss lernen, mit Umweltstoffen, Bakterien, Pollen und so weiter umzugehen.

Wer in klinisch sauberer Umgebung aufwächst, dessen Immunsystem schießt eben aus reiner Unwissenheit quer, wenn es das erste Mal auf Gräserpollen stößt.

Eine Allergie ist eine überzogene Reak- tion des Immunsystems auf irgendeinen – meist harmlosen – Stoff. Nur dass eben unser Immunsystem sich nicht auf ‚harm- los‘ einlässt, sondern im Gegenteil den Stoff als ‚kreuzgefährlich‘ brandmarkt und entsprechend reagiert.

Der Körper reagiert also abwehrend auf Fremdstoffe, die eigentlich keine Gefahr für uns darstellen – die Gefahr ist nur die Reaktion des eigenen Körpers. Warum unser Körper so reagiert ist ein Rätsel.

Wird eine Allergie diagnostiziert bleibt nur: in Detektivarbeit herausfinden, wel- cher Stoff unser Immunsystem so ver- wirrt. Und das kann schwierig werden – unser Körper reagiert nicht immer gleich und Allergien können dazu neigen, sich zu tarnen.

Heute niest man sich zu Tode, morgen schwellen plötzlich die Füße an. Außer- dem kommt nicht jede Reaktion auf ein Allergen grundsätzlich sofort.

Die Medizin unterscheidet Allergien nicht anhand des Auslösers. Da praktisch alles zum Auslöser werden kann wäre das ein- fach nicht praktikabel. Medizinmänner gehen stattdessen anhand der Geschwin- digkeit, mit der der Körper reagiert, vor.

Typ 1
Die Allergie vom Typ 1 wird auch ‚Soforttyp‘ genannt und dabei tritt die allergische Reaktion – wie der Name ‚Soforttyp‘ schon sagt – sofort nach dem Kontakt mit dem auslösenden Stoff ein.

Schuld daran ist Histamin, ein körperei- genes Hormon. Es wird freigesetzt und kann die ganze Palette von möglichen allergischen Reaktionen auslösen. Die meisten Allergien gehören zum Soforttyp – typisch sind Heuschnupfen, Asthma und Nahrungsmittelallergien.

Typ 2
Der Typ 2 wird auch zytotoxische Reaktion genannt. ‚Zyto‘ bedeutet ‚Zelle‘, ‚toxisch‘, ‚giftig‘. Ganz vereinfacht gesagt werden bei dieser Reaktion die Körperzellen selbst als schädlich erkannt und entsprechend geschädigt. Die zytotoxische Reaktion kommt jedoch selten vor und oft handelt es sich um Medikamentenallergien.

Typ 3

Die allergische Reaktion vom Typ 3, der Immunkomplex-Typ, braucht mehrere Stunden oder auch Tage, bis sie auftritt. Hier bilden Aller- gene und Antikörper Immunkom- plexe, die in das Gewebe eindringen und es schädigen und Entzündungen hervorrufen können.

Auch diese allergische Reaktion tritt häufig bei Medikamentenallergien auf, eine typische Krankheit ist Arthritis.

Typ 4
Zu den Spättyp-Allergien gehören sämtliche Kontaktallergien, aber auch die Abstoßung transplantierter Organe. Die allergische Reaktion wird nur durch die T-Lymphozyten hervor- gerufen, das sind auf Gefahrenabwehr spezialisierte weiße Blutkörperchen.

Die Symptome der Allergie treten beim Spättyp erst 24 bis 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Allergen auf.

Die wahrscheinlich am häufigsten auf- tretende Allergie ist der Heuschnupfen. Mittlerweile ist jeder fünfte Bundesbürger betroffen und muss damit auf viele der schönen Seiten des Frühlings verzichten. Die Häufigkeit ist dabei übrigens auch noch gestiegen, die Heuschnupfen- patienten in den Arztpraxen nehmen zu.

Heuschnupfen ist eine allergische Reaktion vom Soforttyp 1 auf bestimmte Pollen. Im Frühjahr machen vor allem die Birken- und Haselnusspollen den Betrof- fenen das Leben schwer, im Sommer und im Herbst sind es die Gräserpollen, die für die typischen Symptome sorgen.

Heuschnupfen kann durch typische Symptome identifiziert werden

Typische Symptome sind: tränende Augen, laufende Nasen, Husten bis hin zum Asthma. Hinzu kommt meist eine Lichtempfindlichkeit.

Heuschnupfen ganz zu vermeiden ist fast unmöglich, vor dem Pollenflug gibt es kein sicheres Versteck. Betroffene sollten aber trotzdem die aktuellen Pollenfluginformationen im Rundfunk und Internet beachten und an „flugintensiven“ Tagen das Haus wenn möglich nicht verlassen.

Die Symptome des Heuschnupfen können durch Medikamente gelindert wer- den. Die einzige Möglichkeit, Heuschnupfen zu heilen ist derzeit die Hyposensibilisierung – dabei wird der Körper langsam unter Aufsicht des Arztes an das Allergen gewöhnt.

2,5 Millionen Menschen sind in Deutsch- land von einer Nahrungsmittelallergie betroffen, die Tendenz ist auch hier stei- gend. Das wahrscheinlich häufigste Aller- gen sind Nüsse, gefolgt von Paprika, Knoblauch, Zitrusfrüchten und allem Weiteren.

Dazu kommen Geschmacksverstärker wie Glutamat, was Kopfschmerzen, Mus- kelzuckungen und Asthmaanfälle auslö- sen kann, oder auch ein ganzer Haufen Schimmelpilze. Die besiedeln nicht nur Getreide und Obst, mit ihren Enzymen werden auch Marzipan, Margarine und Ähnliches hergestellt.

Der Verbraucher ist ratlos und fragt sich, wo seine Allergie herkommt. Man würde ja verzichten! Aber auf was? Festgestellt werden kann das nur durch den Arzt. Er (oder sie) führt einen Blut- oder Hauttest durch, mit dem das Allergen bestimmt wird. Klappt das nicht, gibt es noch den Provokationstest – der wird aber nur in der Klinik durchgeführt.

Beim Provokationstest wird der Patient zunächst drei Tage lang auf strengste Wasser und Brot-Diät gesetzt, dann werden nach und nach alle verdächtigen Lebensmittel unter ärztlicher Aufsicht getestet.

Das ist aber tatsächlich der „letzte Weg“, meist reichen der Blut- oder Haut- test um dem „fiesen Stoff“ auf die Schliche zu kommen. Und hat man ihn dann ausfindig gemacht, dann meidet man künftig konsequent alles, wo er drin steckt…

Kontaktallergien sind Hautirritationen und sie treten dort auf, wo das Allergen die Haut berührt hat.

Insoweit scheint die Diagnose des Aller- gens einfach zu sein, aber: Kontaktaller- gien gehören zum Typ 4, zum Spättyp. Damit kann es bis zu 72 Stunden dauern, bis die Allergie ausbricht. Da steht man dann, besieht sich eine juckende, entzün- dete, nässende und gerötete Stelle und fragt sich doch verzweifelt, wo das bloss herkommt…

Kontaktallergien können durch un- endlich viele Stoffe hervorgerufen werden

Kontaktallergien können durch Metalle ausgelöst werden, besonders häufig ist Nickel, was in Modeschmuck steckt, der „Schuldige“. Man kann auf Parfüms allergisch reagieren, auf Rückstände von Wasch- und Reinigungsmitteln in Textilien, auf Make-up, Cremes, Chemikalien wie sie in Haarfärbungen oder auch Tönungen vorkommen, und auf so ziemlich alles andere.

Wie bei jeder Allergie gilt: das Allergen muss ausfindig gemacht und vermie- den werden. Zur Soforttherapie des entweder nässenden oder trockenen und rissigen Ekzems bieten sich kortisonhaltige Salben an – zur Dauertherapie sind sie zwar nicht geeignet, aber es geht ja auch um Soforthilfe!

Auch bei Kontaktallergien – wie überhaupt bei jeder neu auftretenden Allergie! – heißt es: Sofort zum Arzt. Zunächst müssen grundsätzlich die akuten Symptome gelindert werden, dann geht es auf die Suche nach dem Allergen. Und so weit das möglich ist, meidet man es wie der Teufel das Weihwasser.

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