Permanent Make-up: Hinweise zu Haltbarkeit, Risiken und Pflege

Datum: 17. Oktober 2025 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Permanent Make-up (PMU) kann Augenbrauen, Lippenkontur und Lidstrich über Jahre hinweg perfektionieren – vorausgesetzt, Technik, Material und Nachpflege stimmen. Auf diese Weise müssen Sie sich nicht mehr jeden Morgen schminken und auch das lästige Abschminken am Abend entfällt.

In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, wie lange PMU hält, welche Faktoren über das Ergebnis entscheiden, welche Risiken real sind und woran man den idealen Zeitpunkt für ein Touch-up erkennt.

1. Für wen eignet sich Permanent Make-up?

Permanent Make-up bezeichnet eine kosmetische Pigmentierung in die obere Hautschicht. Im Unterschied zu klassischen Tattoos liegt die Pigmenttiefe flacher, wodurch das Ergebnis semi-permanent ist. Es verblasst mit der Zeit gleichmäßig und kann aufgefrischt oder korrigiert werden.

Typische Einsatzbereiche des Permanent Make-ups sind:

  • Augenbrauen (Powder, Ombré Brows, Micro- oder Nano-Shading)
  • Lidstrich (Lashline Enhancement, klassischer Eyeliner)
  • Lippen (Lip Blush, Aquarell-Lips, dezente Kontur)

Das tägliche Auftragen von Eyeliner, Augenbrauengel oder Lipgloss entfällt durch die kosmetische Pigmentierung, sodass Sie viel Zeit sparen. Geeignet ist PMU außerdem für alle, die asymmetrische Partien ausgleichen wollen oder sich ein dauerhaft gepflegtes, aber natürliches Ergebnis wünschen.

Die Augenbrauen einer Frau werden mit einem Permanent Make-Up optisch verdichtet.

Permanent Make-up sorgt für einen gepflegten, aber nicht überladenen Look.

2. Wie lange hält Permanent Make-up?

Die Haltbarkeit von permanentem Make-up ist variabel. Sie hängt unter anderem von Ihrer Haut, der angewandten Technik, den Pigmenten und der Pflege ab. Als Orientierungswerte gelten die folgenden Angaben:

  • Augenbrauen: ca. 12–24 Monate
  • Lippen: ca. 12–24 Monate
  • Lidstrich: ca. 24–36+ Monate (häufig länger sichtbar)

Die Spannen lassen sich dadurch erklären, dass sich hellere, neutrale Töne schneller abbauen als dunkle. Auch ölige Haut sowie intensive UV-Exposition lassen Pigmente schneller verblassen.

Wann eine Auffrischung des Make-ups sinnvoll ist, erkennen Sie daran, dass

  • die Konturen ausfransen,
  • die Farbe zu kühl oder zu warm driftet,
  • die Dichte nachlässt und Sie sich wieder täglich nachschminken,
  • oder sich Formtrends oder Ihre Gesichtsproportionen (z. B. Brauenhöhe) geändert haben.

In der nachfolgenden Tabelle zeigen wir Ihnen, welche Faktoren die Haltbarkeit Ihres Permanent Make-ups beeinflussen können:

Einflussfaktor Erklärung
Hauttyp & Stoffwechsel
  • Ölige oder stark schwitzende Haut lässt Pigmente schneller „ausdünnen“
  • Auf trockener, reifer Haut hält PMU oft länger, benötigt aber besonders sanfte Pflege
Pigmentqualität & Farbton
  • Hochwertige, farbstabile Pigmente verblassen gleichmäßiger
  • Sehr kalte/dunkle Töne wirken subjektiv länger sichtbar
Einstichtiefe & Technik
  • Zu tief: Risiko von Farbveränderung oder Schattierung
  • Zu oberflächlich: schnelleres Ausbleichen
  • Erfahrene Artists arbeiten kontrolliert in der Sweet-Spot-Tiefe
UV-Licht & Lifestyle
  • Sonne, Solarium, Sauna, Chlor und Säuren (Peelings, Retinoide) beschleunigen den Abbau
Nachpflege
  • Die Haut in der Heilphase (erste 7–14 Tage) sauber und trocken halten sowie schonend pflegen
  • Danach konsequent UV-Schutz auftragen
Farbdichte & Anzahl der Sitzungen
  • Zwei Sitzungen (Grundpigmentierung und Nacharbeit) sind Standard
  • Sehr zarte, „make-up-freie“ Looks halten naturgemäß kürzer als kräftige
Arealspezifische Besonderheiten
  • Lippen sind stärker durchblutet, daher schnellerer Abbau möglich
  • Am Lid hält PMU oft am längsten

Für gute Ergebnisse sind stabile Pigmente, hochwertige PMU-Farben, zuverlässige Geräte und hygienisches Verbrauchsmaterial essenziell. In einem PMU-Shop mit qualitativen Produkten finden Sie eine breite Auswahl für Studioanwendungen.

Achtung: Endkunden sollten Produkte nicht in Eigenregie anwenden – PMU gehört in professionelle Hände.

3. Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es bei PMU?

PMU ist ein minimalinvasiver Eingriff in die Haut. Wie bei jedem Eingriff bestehen daher auch bei PMU mögliche Risiken:

  • Hautirritationen und Infektionen bei mangelnder Hygiene
  • allergische Reaktionen auf Pigmente oder Aftercare
  • Farbverschiebungen durch falsche Tiefe, UV-Einfluss oder ungeeignete Farbmischung
  • Asymmetrien oder unerwünschte Form bei fehlerhafter Vorzeichnung
  • Narben oder Keloide sind sehr selten, bei entsprechender Neigung aber möglich

Um gesundheitliche Risiken so gering wie möglich zu halten, sollten Sie auf eine professionelle Umgebung achten. In dieser sollten ausschließlich geprüfte Pigmente und sterile Einmalnadeln verwendet werden.

Zudem sind eine ausführliche Anamnese (z. B. bei Gerinnungshemmern, Schwangerschaft oder Hauterkrankungen), eine realistische und kompetente Beratung sowie eine präzise Vorzeichnung in einem professionellen Studio essenziell.

4. Der Ablauf: Von der Beratung bis zur Nacharbeit

Vor dem kosmetischen Eingriff wird zunächst eine Anamnese durchgeführt. Hierbei wird Ihr Hautzustand analysiert und ein medizinischer Check gemacht, um zu prüfen, ob eine permanente Pigmentierung für Sie infrage kommt.

Außerdem wird ein Zielbild mit Ihnen erstellt. Auch Ihre Erwartungen sollten mit einfließen dürfen. Dennoch raten Profis häufig dazu, einen natürlichen Look zu kreieren und keine unrealistischen Ergebnisse zu erwarten.

Sobald alles besprochen wurde, erfolgt eine Vorzeichnung, auch Mapping genannt. Hierbei werden die Symmetrie, die Proportionen und die Lichtführung berücksichtigt.

Vorbereitungen für ein Permanent Make-Up im Bereich der Augenbrauen.

Erst wenn Sie zufrieden sind, beginnt die Pigmentierung.

Bei der Pigmentierung werden schonende Geräte und sterile Nadeln verwendet. Moderne Verfahren setzen auf feine Schattierungen statt auf harte Balken, sodass ein natürlicher Look entsteht.

Vier bis acht Wochen nach dem Eingriff erfolgt eine weitere Sitzung für die Nacharbeit. Diese wird dafür genutzt, um Lücken zu schließen, die Farbe zu neutralisieren und die Dichte fein abzustimmen.

5. Nachpflege: Was wirklich zählt

In den ersten 7 bis 14 Tagen sollten Sie darauf achten, Ihre Haut trocken und sauber zu halten. Wenn Schorf entsteht, sollten Sie ihn nicht abziehen.

Um Komplikationen zu vermeiden und die Pigmentierung durch Feuchtigkeit nicht verblassen zu lassen, wird empfohlen, auf Saunagänge, Schwimmbäder und das Solarium zu verzichten.

Auch eine gute und sanfte Pflege hilft dabei, die gereizte Haut zu beruhigen. Benutzen Sie hierfür eine milde, vom Studio empfohlene Pflege und tragen Sie diese dünn auf Ihrer Haut auf. In jedem Fall sollten Sie auf Retinoide und Fruchtsäuren verzichten.

Langfristig empfiehlt es sich, täglich einen Sonnenschutz (SPF) aufzutragen. Dies reduziert das Ausbleichen und einen Farbshift. Eine milde Reinigung und das Feuchthalten der Haut helfen dabei, die Hautbarriere zu stärken und einen frischen und gesunden Look beizubehalten. Aggressive Peelings im PMU-Areal sollten hingegen vermieden werden.

Eine Frau pflegt ihr Gesicht mit einer Gesichtsmaske.

Versorgen Sie Ihre Haut mit ausreichend Feuchtigkeit, um ein ebenmäßiges Hautbild beizubehalten.

6. Farblehre und Korrekturen: Warum Neutralisation oft besser ist als mehr Farbe

Nicht immer ist das Ergebnis auf Anhieb exakt so, wie Sie es sich gewünscht haben. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, Schritt für Schritt kleinere Korrekturen vorzunehmen, um einen natürlichen Look zu erhalten.

Zuerst werden bei einer Farbkorrektur leicht graue oder rötliche Reste neutralisiert, z. B. durch ein warmes Corrector-Pigment gegen Graustich, bevor anschließend die Zieldichte aufgebaut wird.

Sind kleine Asymmetrien entstanden, werden diese in Etappen korrigiert. Radikallösungen führen oft zu Überkorrekturen und mindern das Ergebnis.

Bei starkem Overlapping, falscher Position oder veraltetem „Block-Look“ hingegen ist oftmals das Entfernen des PMU sinnvoller. Hier sind Remover oder Laser die bessere Wahl als Nachkorrekturen.

Hinweis: Planen Sie für das vollständige Entfernen des PMU mehrere Sitzungen und genügend Regenerationszeit ein.

7. Wie teuer ist Permanent Make-up?

Die Preise variieren je nach Stadt, Artist-Erfahrung, Technik und Areal, weshalb sich die Kosten nicht pauschal benennen lassen. In den Kosten sind in der Regel die Beratung, der Ersttermin, die Nacharbeit und eine Pflegeempfehlung enthalten.

Höhere Preise spiegeln oft die Zeit pro Kunde wider, die sich der Artist nimmt. Außerdem können Sie meist von einer höheren Pigment- und Gerätequalität ausgehen, wenn der Preis höher ausfällt.

Eine Frau hält Farbpackungen für Permanent Make-Up in den Händen.

Tattoo- und Pigmentierungsfarben müssen der Verordnung (EU) 2020/2081 und der nationalen Verordnung über Mittel zum Tätowieren entsprechen. Lassen Sie sich dies in Ihrem Studio bestätigen.

Es wird grundsätzlich empfohlen, lieber einen erfahrenen Profi mit klarer Nachsorge für den kosmetischen Eingriff zu wählen als einen günstigen und unerfahrenen Artist, bei dem später teure Korrekturen erforderlich sind. Ein gutes Studio erkennen Sie vor allem daran, dass

  • Vorher-nachher-Portfolios mit Heilergebnissen (nicht nur direkt nach der Sitzung) einsehbar sind.
  • Hygiene und Einmalmaterial gut sichtbar sind.
  • Aufklärung und Anamnese dokumentiert werden.
  • eine individuelle Vorzeichnung statt Schablonen genutzt werden.
  • Referenzen mit realistischen, nicht „zu perfekten“ Bildern vorhanden sind.
  • die Zeitplanung realistisch ist (keine „30-Min-Brows“).
  • eine transparente Nachpflegeanleitung sowie ein Termin für die Nacharbeit angeboten werden.

8. FAQ zum Thema Permanent Make-up

Abschließend möchten wir Ihnen noch häufig gestellte Fragen zum Thema Permanent Make-up beantworten, damit Sie rundum informiert sind.

8.1. Wie schmerzhaft ist PMU?

Die Schmerzen beim Eingriff sind meist moderat. Je nach Areal werden topische Anästhetika eingesetzt, um Schmerzen bei der Pigmentierung zu vermeiden. Die individuelle Empfindlichkeit variiert jedoch, sodass einige Personen den Eingriff als schmerzhafter empfinden könnten.

8.2. Kann ich nach der Sitzung arbeiten?

Ja, allerdings sind die pigmentierten Areale in den ersten Tagen sicht- und spürbar. An den Lippen sind leichte Schwellungen möglich.

8.3. Darf ich nach dem Eingriff Sport machen?

In der ersten Woche sollten Sie Sport möglichst vermeiden, da durch den Schweiß und die Feuchtigkeit ein erhöhtes Keimrisiko besteht.

8.4. Was, wenn ich das Ergebnis nicht mag?

Warten Sie zunächst die Nacharbeit ab. Viele „Unregelmäßigkeiten“ glätten sich mit der Zeit oder nach kleineren Korrekturen. Bei echten Fehlarbeiten können Sie eine Korrektur bzw. Neutralisation oder ggf. einen Remover oder Laser in Betracht ziehen.

Eine Frau mit dezentem Make-Up hält ihr Gesicht in den Händen und lächelt sanft.

Das Wichtigste ist, dass Sie sich mit Ihrem Permanent Make-up wohlfühlen.

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