Botox – Der Faltenkiller für die Mittagspause?

Datum: 22. Februar 2018 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Überall hört, liest und sieht man es: Frauen, die sich vermeintlich alt fühlen, lassen sich die Zeichen der Zeit einfach wegspritzen – und das innerhalb weniger Minuten.

Eine Botox-Spritze ist schließlich nichts Schlimmes, lässt einen aber um Jahre jünger erscheinen. Ob Zornesfalten oder Krähenfüße, mit Botox kann man seinen Mimikfalten getrost den Kampf ansagen. Doch hat das alles nur Vorteile?

Botox, das die gängige Abkürzung für Botulinumtoxin ist, ist ein Nervengift, das vor einigen Jahrzehnten für die Medizin entdeckt wurde. Ein Gramm des Gifts kann schon viele Menschen töten, in sehr geringer und stark verdünnter Konzentration wird es aber auch schon für viele Behandlungen gerade bei Langzeiterkrankungen eingesetzt.

Und ganz nebenbei fand man dann heraus, dass Botox auch in der kosmetischen Behandlung durchaus seine Vorteile hat.

Anfangs war es den Reichen und Schönen vorbehalten, ihren Falten mit Botox beileibe zu rücken. Heute ist es zumindest in den USA schon Gang und Gebe sich in regelmäßigen Abständen seine Ration spritzen zu lassen – und das oft zwischen wichtigen Meetings oder einfach in der Mittagspause.

Auch in Deutschland hält dieser Trend Einzug und Frauen wie Männer schwören auf das kleine Pieken, dass einem ein jüngeres Aussehen verleiht.“
„Doch wie kommt es, das Falten allein durch ein paar gut gesetzte Spritzen verschwinden?

Botox hat eine lähmende Wirkung auf Muskeln oder besser gesagt auf die Botenstoffe, die Impulse von den Nerven-Enden an die Muskeln weiterleiten. So reagieren die Muskeln einfach nicht mehr und Mimikfalten, die nichts anderes als Muskelkrämpfe sind, verschwinden durch die hervorgerufene Entspannung.

Hört sich eigentlich gut an und auch die Tatsache, dass eine Behandlung mit Botox ohne größere Eingriffe verläuft und dass das Ergebnis nicht dauerhaft ist, bestärkt viele in ihrer Entscheidung. Das Gift wird nämlich vom Körper nach und nach abgebaut und so hält die Wirkung von Botox-Spritzen durchschnittlich nur sechs Monate.

Doch wie immer, wenn alles ganz einfach und toll erscheint, gibt es auch Haken an der Geschichte.

Ein negativer Punkt ist zum Beispiel das Geld, das für so eine Behandlung bezahlt wird. Mehrere hundert Euro sind für die Beseitigung der Falten fällig – und das tut so manchem Geldbeutel auf Dauer schon weh.

Außerdem rufen der Preis und vor allem die große Gewinnspanne auch zwielichtige Mediziner auf den Plan, die bei Partys in Wohnzimmern, Fitness-Studios oder Restaurants gleich eine ganze Gruppe von Kundinnen im Schnelldurchgang abfertigt.

Diese so genannten Botox-Partys sind allerdings nicht gerade lustig. Zwar wird es für den einzelnen Patienten etwas billiger – aber kein Arzt kann so für eine sterile Behandlung sorgen oder sich dort genügen Zeit nehmen, um über mögliche Risiken aufzuklären. Und die Risiken sind gar nicht mal zu unterschätzen.“

In den schlimmsten, zum Glück aber wenig auftretenden, Fällen kann die Spritze falsch gesetzt werden und andere Muskeln als die beabsichtigen lähmen. Ein herunter hängendes Augenlid oder ähnliches sind dann die Folgen, mit denen man solange leben muss, bis das Gift im Körper abgebaut wurde.

Viel häufiger kommt es allerdings vor, dass die Behandlung so gut anschlägt, dass nicht nur die Falten verschwinden, sondern mit ihnen sämtliche Mimik verloren geht.

Ein Heben der Augenbrauen, ein Stirnrunzeln und viele andere Dinge sind dann einfach nicht mehr möglich und so wirkt das Gesicht dann doch etwas Maskenhaft.

Wenn man sich trotz allem für eine Botox-Behandlung entscheidet, sollte man diese auf jeden Fall von einem Facharzt durchführen lassen, der mit der Anatomie der Gesichtsmuskeln vertraut ist und die Spritze auch in seiner Praxis setzt.

Zum Informieren: Das Botox-Buch – Gift oder Wundermittel?
von Eva Mahle und Harald Bresser

Ein neuer biologischer Wirkstoff tritt seinen Siegeszug in der Medizin an: das Botulinumtoxin (BTX). Doch was ist von diesem „Wundermittel“ wirklich zu halten?

In diesem Ratgeber informiert die Autorin zusammen mit dem BTX-Experten Dr. med. Harald Bresser sachlich, verständlich und kritisch über alle Anwendungsmöglichkeiten des Stoffes – von Schwitzen über Migräne bis hin zur Faltenbehandlung.

Mit Checklisten zur Arztwahl, „DOs und DON`Ts“ nach der Behandlung, ausführlichem Adressverzeichnis und nicht zuletzt mit humorvollen Cartoons.

Erschienen im Aurelia Verlag, 12,90 Euro
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