Konservierungsmittel sind Substanzen, die zur Konservierung – also zur längeren Haltbarmachung – eingesetzt werden. Neben der Beimischung in Nahrungsmitteln bedarf es dieser Zusätze auch in Produktion von Kosmetik. Cremes und Lotions kommen über unsere Hände mit Keimen in Berühung. Damit sich die Mikroorganismen nicht ausbreiten und die Pflegeprodukte schlecht werden, braucht es Ideen, damit Kosmetik entsprechend lange nutzbar bleibt und unsere Haut nicht schädigt.
Die Naturkosmetikproduzenten gelten als Vorreiter, denn Parabene dürfen in Naturkosmetik generell nicht zum Einsatz kommen. Marianne Nick, Customer Manager Beauty PRIMAVERA life, kann natürliche Alternativen aufzählen: „Viele ätherische Öle sind antimikrobiell und können daher hervorragend als Konservierung eingesetzt werden. Bekannt sind da vielleicht Rosmarin und Salbei. Rosmarinus officinalis cineol wirkt belebend und aktivierend auf die Haut. Salvia officinalis wird gern bei unreiner Haut genutzt, da er sehr stark antibakteriell und -viral ist.
Zudem können Säuren, die in Beeren, Harzen, Blättern und Früchten natürlich vorkommen genutzt werden. Beispielsweise Sorbinsäure, Salycilsäure oder Benzoe-Säure. Sorbinsäure ändert den Duft eines Kosmetikproduktes nicht. Salycilsäure wird u.a. auch bei Rheuma eingesetzt. Und Benzoe-Siam ist ein wundheilendes, stimmungsaufhellendes und umhüllendes ätherische Öl. Diese Art der Konservierung ist hautverträglich und wird, außer Salycilsäure, auch in Lebensmitteln eingesetzt.“
Birgit Huber, Bereichsleiterin Schönheitspflege, IKW kann die Liste der natürliche Konservierungsstoffe noch erweitern: „Derzeit sind darüber hinaus weitere 150 bis 200 Rohstoffe mit keimhemmenden Eigenschaften in kosmetischen Mitteln bekannt. Damit diese Zusätze nicht unter die Rubrik ‚Konservierungsstoff‘ im Sinne des Kosmetikrechts fallen, müssen sie eine andere Hauptfunktion in der Rezeptur erfüllen. Diese Stoffe schützen die Cremes und Lotionen – quasi nebenbei – vor Keimen. Für diese Stoffe muss die Sicherheit im Rahmen der Sicherheitsbewertung geprüft werden. Dies kann bei Pflanzenextrakten durchaus schwierig sein, da es häufig komplexe Mischungen sind. Auch eine mögliche allergisierende Wirkung muss sowohl bei synthetischen Substanzen als auch bei Naturstoffen berücksichtigt werden.„