Propolis: Gesunde Bienenpower

Datum: 04. Oktober 2018 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

  • Propolis bezeichnet man auch als Bienenkittharz, Kittharz, Bienenleim oder Bienenkleber.
  • Bienen nutzen Propolis als Baumaterial und als Schutz vor Mikroorgansimen und Krankheitserregern. Auch beim Menschen wirkt es antibakteriell, antiviral und antimykotisch sowie wundheilungsfördernd.
  • Allergiker müssen vorsichtig sein, da sie ebenfalls allergisch auf Propolis reagieren können.

Der Hype um Produkte aus der Bienen-Apotheke ist ungebrochen: Propolis ist populärer denn je. Das Bienenkittharz schützt den Bienenstock vor Umwelteinflüssen und die Bienen selbst vor Krankheiten. Die gesunden Eigenschaften des Propolis schätzt auch der Mensch. So gibt es den Bienenkleber in zahlreichen Darreichungsformen, abhängig davon, was behandelt werden soll. Wir verraten Ihnen, was Propolis genau ist, wie Sie die Kraft der Bienen-Arznei nutzen können, und worauf Sie bei der Anwendung achten müssen.

1. Propolis: Baustoff und Bienen-Arznei

bienen kitten waben mit propolis

Für die Bienen ist Propolis Baustoff und Arznei zugleich.

Propolis kennt man unter anderem auch als Bienenkittharz, Kittharz oder Bienenleim. Und das sagt bereits einiges über seine Funktion aus. Bienen verkleben mit Propolis die Waben, Ritzen und die „Einflugschneise“ ihres Bienenstocks. Es schützt den Stock vor Eindringlingen und Umwelteinflüssen. Selbst nicht entfernbare Fremdkörper in der Bienenbehausung verkleben Bienen mit Propolis, um sich zu schützen. Angeblich sollen Imker sogar schon mit Kittharz mumifizierte Mäuse im Bienenstock gefunden haben.

Allerdings hat Propolis noch eine andere Funktion, nämlich als Medizin der Bienen: Das besondere Kittharz schützt die fleißigen Insekten vor Keimen und damit vor Krankheiten, die das Bienenvolk gefährden könnten. So wirkt Propolis gleichzeitig antibakteriell, antiviral und antimykotisch (pilzabtötend).

Die Schutzmaßnahme ist sinnvoll, denn ein Bienenstock schafft mit einer durchschnittlichen Temperatur von etwa 35 Grad in Kombination mit hohen Luftfeuchtigkeit ideale Bedingungen für Mikroorgansimen und Krankheitserreger.

1.1. So wird Propolis gewonnen

Die Erzeugung liegt in der Verantwortung der Honigbienen, genauer der Arbeiterbienen. Sie sammeln bei ihren Ausflügen harziges Sekret von bestimmten Laubbäumen (zum Beispiel Birken, Buchen oder Rosskastanien). Diese Substanz verarbeiten sie dann im Bienenstock weiter und vermischen sie mit Pollen, Wachs, ätherischen Ölen aus Blüten und ihrem Speichel.

Die Kittharz-Produktion der Bienen ist im Herbst am stärksten, der Bienenkleber fungiert dann auch als Windschutz. Abhängig von der Bienenstockgröße und den harzspendenden Laubbäumen, können die emsigen Tierchen bis zu einem halben Kilogramm pro Jahr herstellen.

Damit wir Menschen das Powerharz nutzen können, muss es erst einmal vom Imker gewonnen werden. Es gäbe da zum einen die Möglichkeit, das Propolis einfach abzukratzen, aber damit gefährdet der Imker das ganze Bienenvolk und nutzt lieber einen Trick: Er setzt ein feines Gitter in den Stock, das von den Bienen als Störenfried betrachtet wird – und deshalb mit Propolis vorsorglich verkittet wird. Der Imker entfernt das verharzte Gitter und kühlt es auf unter 15 Grad ab. Dann wird das begehrte Bienenharz fest und lässt sich abklopfen, beziehungsweise es blättert sogar von allein ab. In diesem noch nicht weiter verarbeiteten Zustand bezeichnet man die harzartige Substanz als Rohpropolis. Dieses kann dann zu Propolis-Granulat zerstoßen oder zu Pulver gemahlen werden.

Um eine reine Propolis-Tinktur zu erhalten, löst der Imker das Bienenkittharz in hochprozentigem Alkohol über mehrere Wochen auf und filtert dann die Propolis-Lösung, um Verunreinigungen zu entfernen.

Tipp: Möchte man Propolisextrakt herstellen, zum Beispiel zur Weiterverwendung in einer Creme, dann lässt man den Behälter mit der Tinktur offen stehen, damit der Alkohol verfliegt und nur noch das reine Propolis als zäher Extrakt übrig bleibt.

Sie können Propolis-Präparate auch selbst herstellen. Im Netz finden Sie hierzu zahlreiche Rezepte. Eine Anleitung für eine DIY-Propoliscreme gegen unreine Haut, sehen Sie hier:

2. Ein altes Heilmittel

propolis granulat und tropfen

Propolis gibt es in vielen Darreichungsformen.

Genau die Eigenschaften, die aus einer harzhaltigen Masse eine Bienen-Medizin macht, bringen auch dem Menschen gesundheitliche Vorteile. Auch er nutzt die antibakterielle, antivirale, antimykotische, adstringierende (zusammenziehende) und granulationsfördernde (heilungsbeschleunigende) Wirkung von Propolis – und das nicht erst seit diesem Jahrhundert.

Propolis als Heilmittel, das ist keine Neuentdeckung. Bereits in der Antike wusste man um die Heilwirkung des Bienenkittharzes, auch die Inkas schätzten es. Im Mittelalter wurde die Bienen-Arznei vor allem in Ostereuropa eingesetzt. Aus gutem Grund wurde es auch als „russisches Penicillin“ bezeichnet.

Im ersten Weltkrieg verwendeten Militärärzte Propolis zur Behandlung von Wunden, um Infektionen zu verhindern. Nach der Erfindung des Penicillins, dem ersten Antibiotikum, geriet Propolis etwas in Vergessenheit.

Heute wird Propolis wieder in vielen verschiedenen Darreichungsformen angeboten, abhängig davon, für was es therapeutisch genutzt wird: Extrakt, Granulat, Pulver, Tinktur, Salbe oder Tabletten und Kapseln. Besonders häufig kommt die flüssige Variante zum Einsatz, denn die Medizin von Bienen als Tropfen lässt sich ideal dosieren. Egal, für welche Darreichungsform Sie sich entscheiden, achten Sie auf eine hochwertige Bio-Qualität.

3. Propolis zur Wundheilung und Steigerung des Immunsystems

frau trägt propolis creme auf ihr gesicht auf

Auch Kosmetikprodukte nutzen die Kraft des Bienenleims.

Die Inhaltsstoffe von Propolis sind beeindruckend. Es enthält Flavonoide, das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidant wirken. Das heißt, der Pflanzenfarbstoff ist in der Lage, freie Radikale auszubremsen, die Körperzellen angreifen und im Gewebe oxidativen Stress verursachen. Freie Radikale sorgen unter anderem so für eine vorzeitige Hautalterung und stehen im Verdacht, Krebs zu fördern.

Kleinere Hautverletzungen, wie zum Beispiel Schürf- und Schnittwunden oder Ekzeme, können mit Propolis unverdünnt behandelt werden, ebenso Pickel und Akne. Häufig kommt Propolis im Mundraum zum Einsatz. Entweder als Mundwasser (20 Tropfen auf ein Glass Wasser), zur Zahn- und Mundhygiene, zur Behandlung von Entzündungen der Mundschleimhaut (Aphthen) oder Herpesbläschen.

Übrigens profitieren nicht nur Zweibeiner von der Wirkung des Bienenkitts, ebenso können kleinere Verletzungen von Haustieren damit versorgt werden, um die Wundheilung zu beschleunigen und eine Infektion zu verhindern.

Eine Tinktur kann auch großflächig in verdünnter Form angewendet werden. Sie ist dann für Teilbäder, Kompressen, Spülungen oder Umschläge geeignet. Zur Salbe verarbeitet, werden mit dem Bienenleim rheumatische Beschwerden auf natürliche Weise behandelt.

Innerlich angewendet soll das Bienenkittharz das Immunsystem stärken, eine Erkältung schneller abklingen lassen und entzündliche Magen- und Darmerkrankungen lindern. Propolis kann als Granulat, Pulver, Lutschtablette oder Kapsel oral eingenommen werden, aber auch als Tinktur, dann jedoch in verdünnter Form (zum Beispiel in Tee oder Wasser).

Propolis ist auch im Beauty- und Kosmetiksektor beliebt. Es ist zudem in Haarpflegemitteln enthalten und bekämpft schuppiges und fettiges Haar, außerdem beruhigt es die Kopfhaut.

Achtung: Wenn Sie Propolis in flüssiger Form verwenden, seien Sie vorsichtig. Es färbt sehr stark und lässt sich nur sehr schwer wieder aus Kleidung, Teppich oder Möbel entfernen.

4. Nebenwirkungen: Allergiker müssen vorsichtig sein

Die Heilkräfte, die Propolis nachgesagt werden, sind beachtlich. Aber nicht jeder kann sie nutzen. Sollten Sie zu Allergien neigen, ist es möglich, dass Sie auch auf dieses Naturprodukt reagieren. Der Bienenleim enthält  Kaffeesäureester, dieser kann eine Kontaktallergie hervorrufen.

Ebenfalls vorsichtig sollten Sie sein, wenn Sie allergisch auf Bienenstiche reagieren, auch dann kann es bei der Verwendung von Propolis unter Umständen zu einer allergischen Reaktion kommen. Ebenso, wenn Sie ein Pollenallergiker sind, denn immerhin besteht der Bienenkleber zu etwa zehn Prozent aus Blütenpollen. Welche Pollen das sind, hängt von den Laubbäumen ab, die von den Arbeitsbienen angeflogen werden.

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