Lachen macht schön – Warum Sie häufiger lachen sollten

Datum: 01. Januar 2008 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Es ist – wahrscheinlich – die älteste Ausdrucksform, die wir haben. Ganz sicher aber ist es der billigste, beste und einfachste Jungbrunnen und Wellnessfaktor, der uns zur Verfügung steht: Das Lachen!

Wir sollten es einfach viel öfter tun und deswegen kommt es ganz nach oben auf die Liste der guten Neujahrsvorsätze: Viel öfter Lachen!

Wenn wir lachen bekommen wir komische, verzerrte, hässliche Gesichter, wir stoßen röchelnde Laute aus und irgendwann kriegen wir auch noch Bauchschmerzen. Und das soll gesund sein? Das soll uns anderen Menschen nahe bringen und uns attraktiv für Andere machen? Wie bitte schön soll das funktionieren?

Kinder lachen rund 400 mal pro Tag – Erwachsene nur noch 15 mal

lachen gruppe

Erwachsene lachen viel weniger als Kinder

Zunächst mal die Fakten: Für das echte herzhafte Lachen spannen wir siebzehn Gesichtsmuskeln an. Kinder kommen noch auf etwa 400 mal Lachen am Tag. Erwachsene nur auf rund 15 „Lacheinheiten“. Am häufigsten lachen Schwarze, und zwar sowohl Männer wie auch Frauen. Dann folgen weiße Frauen, und das Schlusslicht bilden – wir haben es geahnt – weiße Männer

Hinter dieser Abnahme der Lach-Häufigkeit steckt die Angst vor dem Kontrollverlust. Genau das passiert nämlich bei einem echtem Lachen: Man verliert die Kontrolle. Der Puls steigt an, Im oberen Teil der Nase werden die Tränendrüsen gereizt, das Wasser schießt uns in die Augen.

Logische Folge: Wir sehen weniger. Das Zwerchfell vibriert, sprechen ist nicht mehr drin. Die Muskulatur erschlafft, und zwar im ganzen Körper. Sie kennen das: Zum Ende eines Lachanfalls muss man oft auf die Toilette. Und ist völlig erschöpft. Aber Moment mal: was heißt eigentlich „echtes Lachen“? Welche Funktion erfüllt das lachen? Und warum soll es so gesund sein?

Manche Forscher meinen, dass das Lachen unsere grundlegendste und älteste Kommuni- kationsform ist. Bewiesen ist das nicht, aber nicht unwahrscheinlich. Als Indiz gilt die Tatsache, dass das Lachen in einer Gehirnregion ausgelöst und gesteuert wird, die deutlich älter ist als das Sprachzentrum.

Erinnern Sie sich eigentlich noch an Umberto Eccos „Der Name der Rose“? Da wollte der greise Jorge von Burgos das Lachen am liebsten verbieten. Wer lacht, so sagte er, hat keine Furcht und keinen Respekt mehr. Ein unangenehmer, aber kluger Mann, denn Recht hat er!

Lachen hat eine hohe soziale Funktion. Lachen definiert eine Situation als unernst, als konfliktfrei. In 80 % der Fälle übrigens lachen wir nicht als Reaktion auf einen Witz, sondern wir lachen um jemand anderem zu zeigen: Ich mag Dich.

Lachen signalisiert Zusammengehörigkeit und Sympathie

Wir signalisieren mit dem Lachen gewünschte Annäherung, Sympathie, Zustimmung und Bewunderung. Lachen wirkt entschärfend in angespannten Situationen. Innerhalb einer Gruppe stärkt Gelächter das Zusammengehörigkeitsgefühl.

Diese Stärkung des Zusammengehörigkeitsgefühls kann auch als deutliches Signal nach außen verstanden werden, und dann kann das Lachen auch die Funktion einer Waffe bekommen: Wenn man nämlich jemand anderem zeigen will: du gehörst nicht zu uns.

Oder wenn man Autoritäten zeigen will: Ich erkenne deine Autorität nicht an, ich verweigere dir den Respekt, auf den du deiner Meinung nach ein Recht hast. Witze auf Kosten von Diktatoren z.B. sind ein klares Beispiel dafür.

Schauspieler, Models und Politiker, Leute also, die uns etwas verkaufen wollen (und Verkäufer sowieso), haben gelernt, ihr Lachen zu beherrschen. Lachen signalisiert schließlich Sympathie und Zusammengehörigkeit, und das kann man ausnutzen.

Außerdem kann man Lachen als Waffe einsetzen. Es soll dann bedeuten: Diese Situation ist mir völlig egal, es interessiert mich einfach nicht.

Eine Situation – zwei verschiedene Arten zu Lachen

Sie kennen das: Sie sitzen in einer Bar, zum Beispiel, und herein kommt – ausgerechnet! – der Verflossene nebst neuer Flamme. Großartig. Jede Situation wollten Sie lieber erleben als diese. Das strahlende Begrüßungslächeln soll hier bedeuten: Großartig, dass es dir gut geht, ich freue mich so sehr! Obwohl Sie „Ihm“ und seiner Neuen in Wahrheit am liebsten die Kehle durchbeißen würden.

Mit der Gebärde des Lachens schützt man sich hier also vor dem Eingeständnis, dass es einen schon noch etwas angeht, was der andere macht, dass man traurig ist, sich verlassen fühlt.

Variante Zwei ist der fiese Blick auf die „Neue„, gefolgt vom schmallippigen und leicht verächtlichen Lächeln. Das bedeutet: „Was andere Konkurrenz hast du mir nicht zu bieten?“ Oder auch: „O Gott, wie konnte ich jemandem, der so einen schlechten Geschmack hat, mal zusammen sein?“
Egal, ob wie im zweiten geschilderten Fall, die negative Botschaft deutlich transportiert werden soll, man kann das echte vom falschen Lachen immer sehr einfach unterscheiden.

Falsches Lachen

Der Kopf ist malerisch zur Seite geneigt, die Augen sind weit geöffnet, das Gegenüber wird fixiert – das Lachen kommt nicht in den Augen an. Auch der Mund steht offen, der Lachende zeigt Zähne. Klarer Fall: das ist ein falsches Lachen. Entwicklungsgeschichtlich gesehen ist dieses Zähne zeigen eine Drohgebärde.

Echtes Lachen

Selbstvergessen legt diese Person den Kopf in den Nacken, die Augen sind halb oder ganz geschlossen, der Blick steht auf unendlich. Der Mund bleibt schmal, Zähne sind kaum zu sehen. Der Lachende gluckst aus dem Bauch heraus.

Als wir alle noch auf den Bäumen saßen, zeigte diese Gebärde: Wir sind unkontrolliert, schutzlos. Wir präsentieren die Kehle, öffnen uns. Wir zeigen: Wir wollen Dir nichts tun. Mit der Gebärde des Lachens haben unsere Vorfahren Situationen entschärft.

Lachen ist gesund„, sagt der Volksmund und man darf ihm glauben. Lachen ist rezeptfreie und billige Anti-Aging-Medizin. Wer lacht, nimmt das Leben leicht, Atmung und Durchblutung werden angeregt und Glückshormone ausgeschüttet.

Lachen senkt das Herzinfaktrisiko

Gute Laune und Gelächter wirken wie ein Gesundheitspolster, sogar die Herzinfarktgefahr für heitere Menschen liegt erheblich niedriger als für die Zweckpessimisten. Lachen hält die grauen Zellen auf Trab, macht uns attraktiv für Andere, was uns wiederum glücklich macht.

In der Medizin wird Lachen sogar als Therapie eingesetzt, der Heilungsprozess mancher Krankheiten kann durchs Lachen gefördert werden – Grund dafür ist, dass beim Lachen Stress abgebaut wird.

Herz-Kreislaufsystem, Zwerchfell, Stimmbänder, Gesichts- und Bauchmuskeln werden angeregt, der Blutdruck steigt, der Sauerstoffgehalt im Blut auch. Außerdem löst Lachen eine Art innere Massage im Unterbauch aus – besser als zwanzig Sit-ups!

Lachen löst eine wahre Kettenreaktion im Körper aus: Wer lacht, atmet schneller und dadurch wird die Lungenfunktion erhöht. Drei- bis vier Mal so viel Sauerstoff wie üblich wird transportiert, da- durch wird die Durchblutung angeregt (darum hat man nach einem Gelächter häufig einen „roten Kopf“) und es wird mehr Cholesterin verbrannt.

Lachen ist die beste Medizin…

Mediziner wissen, dass sich nach ein paar heftigen Lachanfällen mehr Abwehrstoffe im Blut tummeln als sonst. Dafür nimmt die Zahl der Stresshormone im Blut ab, Glückshormone nehmen ihren Platz ein. Die Verdauung wird angeregt, der gesamte Stoffwechsel wird positiv beeinflusst, Gifte werden schneller ausgeschieden.

Man sieht es einfach: Wer oft lacht hat nicht diese graue Haut der Nicht-Lacher, nicht die ewig nach unten gezogenen Mundwinkel. Lachfalten? Ja, bitte! Und die sorgen auch noch dafür, dass alle anderen Falten später kommen, denn gute Durchblutung ist ein Faktor für die Elastizität der Haut. Wer lacht wirkt offen, sympathisch, liebenswert. Und wer will das nicht sein?

 

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