Silikone in Shampoos – Welche Gefahren Silikon für das Haar hat

Datum: 16. März 2008 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Irgendwie fühlen sich die Haare schon bei der Haarwäsche seltsam an, das „Quietschen“ als Zeichen von richtig ausgewaschenem Haar ist nicht mehr zu hören und schon einige Stunden nach der Haarwäsche sind die Haare wieder fettig? Sagen Sie mal, was für ein Shampoo haben Sie denn in den letzten Jahren benutzt?

Laut Lexikon sind Silikone höhermolekulare Verbindungen, denen ein alternierend aus Silizium- und Sauerstoffatomen aufgebautes dreidimensionales Gerüst zu Grunde liegt. Silikon ist ein dauerelastischer, kälte- und hitzebeständiger Kunststoff, der als Dicht- und Schmiermittel eingesetzt wird und ebenso bei Schönheits-Operationen wie Brustvergrößerungen Verwendung findet.

Silikon-Shampoos glätten und reparieren

Schön und gut sagen Sie jetzt, aber was hat das mit Ihrem Kopf und Ihren Haaren zu tun? Ende der Achtzigerjahre kamen vermehrt silikonhaltige Haarpflegeprodukte auf den Markt – und begannen ihren Siegeszug. Plötzlich hatten alle großen Friseurfirmen silikonhaltige Produkte im Sortiment – Shampoos, Spülungen, Kuren und schließlich, ganz neu: die sehr praktischen Wash and Go-Shampoos.

Laut Werbung sind die Silikon-Shampoos die Lösung gerade für strukturschwache und geschädigte Haare. Das extrem feine Silikon legt sich in die kleinste Unebenheit im Haar und gleicht sie aus. Das Haar wird geschmeidig, glatt und glänzend, es sieht gesund aus, fühlt sich auch so an und alles ist somit wunderbar.

Tatsächlich? Klingt das Ganze nicht etwas zu schön um wahr zu sein? Tut es. Tatsächlich löst man mit den Silikon-Shampoos zwar ein Problem, handelt sich aber gleichzeitig das Nächste ein.

Es führt aber auch zu Problemen

haare waschen

Auch wenn das Haar nach dem Waschen schön aussieht – Silikone zerstören es langfristig

Die Probleme fangen dann an, wenn das Silikon alle porösen Stellen im Haar ausgeglichen hat. Dann nämlich beginnt es an, überall auf dem Haar haften zu bleiben, zunächst in den meist porösen und trockenen Spitzen, dann kriecht es das Haar hinauf zu den Ansätzen und legt sich schließlich auf die Kopfhaut. Und da klebt es dann. Bis zu zwei Jahre können vergehen, bis das Haar ganz umschlossen ist, aber dann bleibt es das auch.

„Normale“ Produkte können die Ummantelung durch Silikon nicht mehr durchbrechen, Pflegestoffe aus Kuren dringen nicht durch, ebenso wenig wie Färbe- oder Wellmittel, Dauerwellen sind also ebenso wenig drin wie Strähnchen oder komplett neue Haarfarben – es ist nichts mehr zu wollen mit dem Haar.

Im letzten Stadium ist darüber hinaus die Kopfhaut so stark verklebt, dass sie nicht mehr atmen kann. Juckreiz ist die Folge, vermehrte Schuppenbildung und schon Stunden nach einer Haarwäsche fühlt sich das Haar wieder verklebt und fettig an.

Als das endlich erkannt war, wurde es ruhig um Silikonprodukte. Die Werbung, die zuvor suggeriert hatte, dass Silikonshampoos die Lösung aller Haarprobleme seien, schwieg. Trotzdem aber setzten viele Firmen weiter das unlösliche Silikon in Shampoos, Kuren und Spülungen ein – allerdings jetzt versteckt hinter chemischen oder sonst wie unverständlichen Namen.

Der Verbraucher hat so den Eindruck, dass die Haare gesund sind und die jeweilige Pflegeserie wirkt: das Haar wirkt nach der Wäsche gesund, glänzend und so weiter – alles Anzeichen für die Gesundheit der Haare. Hocherfreut nutzt man die entsprechende Pflegeserie weiter – ohne zu ahnen, was man sich da auf lange Sicht gesehen einhandelt.

Die Lösung für das Problem

Was aber ist die Lösung? Soll man etwa eine Pflegeserie wählen, bei der man das Gefühl hat, sie würde dem Haar nicht helfen, sondern es sei nach der Haarwäsche struppiger als zuvor?
Die Lösung bieten Friseurprodukte. Natürlich sind die etwas teurer, und auch wenn nicht alles, was teuer ist grundsätzlich gut ist, so ist auch nicht alles, was billig ist, grundsätzlich besser. Die Friseurindustrie verzichtet schon seit Jahren auf wasserunlösliche Silikone.

Heutige Produkte arbeiten mit silikonähnlichen Stoffen, die komplett auswaschbar sind. Natürlich ist die Produktion dieser Stoffe entsprechend teuer und natürlich wird diese teurere Produktion an den Verbraucher weiter gegeben. Ein typisches Beispiel ist Tecni Art Gloss Serum von L’Oreal. Doch trotz des höheren Preises lohnen sich solche Friseurprodukte. Sie heilen geschädigtes Haar langfristig, die Haarstruktur wird verbessert, das Haar wird tatsächlich gesünder – und sieht nicht nur so aus.

Natürlich dauert das entsprechend länger, der Effekt dieser Produkte ist bei weitem nicht so spektakulär wie bei wasserunlöslichen Silikonen. Dafür kann man sie aber auch bedenkenlos anwenden, ohne befürchten zu müssen, nach einiger Zeit mit einer „Silikonhaube“ um die Haare durch die Welt zu laufen.

Ist es nämlich erst mal so weit gekommen, dann hilft nur noch eins: Abschneiden. Auch wenn das Haar noch so „gesund“ glänzt…

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Bildnachweise: Sofia Zhuravetc/Shutterstock, Subbotina Anna/Shutterstock, (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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