Mazeration – wie man Parfums herstellt

Datum: 22. Mai 2018 • Autor: Cosmoty.de Redaktion

Jeder liebt sie: Parfums! Sie können die Laune verbessern, anziehend wirken oder erfrischen. Doch wie kann man ein Parfum herstellen? Wie kann man den Duft einer wunderschönen Blume einfangen? Wir erklären, wie die Methode der Mazeration, auch warme Enfleurage genannt, funktioniert.

1. Die Methode hat eine lange Tradition

Das Wort „Mazeration“ leitet sich vom italienischen „macerare“ ab, was so viel bedeutet wie „einweichen“. Ganz allgemein bedeutet die Mazeration, eine Substanz in einer Flüssigkeit aufzuweichen. Letztere ist das Lösungsmittel. Dieses Verfahren wird auch in der Chemie oder Medizin für die Gesundheit zur Wundheilung und Wundversorgung eingesetzt.

Die Mazeration für Parfum wurde schon vor über 2.000 Jahren für die Parfumherstellung entdeckt. Die Mazeration entlockt Pflanzen und Blumen ätherische Öle. So können die Duftmoleküle für das Parfum separiert werden.

1.1. Viele Blumen und viel Zeit führen zum Ergebnis

Bei der Mazeration werden Blüten in warmes Fett oder Öl eingelassen. Die Blüten hängen dabei bestenfalls in kleinen Säckchen, um das Verfahren schonender und gesund zu gestalten. Dieses Fett wird dann auf 60° bis 70° Celsius erhitzt.

Nach jedem Erhitzungsvorgang werden die Blüten ausgetauscht. Hier kann man auch die Blüten verschiedener Blumen mischen. Das bedeutet, dass man ziemlich viele Pflanzen braucht, um ein wohlriechendes Ergebnis zu bekommen. Die Duftkonzentration im Fett steigt mit jedem Durchgang.

Diese Methode kann bis zu einigen Stunden dauern. Das mit Duftstoff angereicherte Gemisch nennt man Pomade. Aus diesem kann man mit Hilfe von Alkohol das ätherische Öl der Blumen extrahieren. So erhält man reines Blütenöl.

2. Parfümeure wenden kaum noch Mazeration an

Früher wurde das Herstellungsverfahren hauptsächlich in Parfümerien in Frankreich angewandt. Heute praktiziert sie dagegen kaum noch jemand. Es gibt wesentlich schnellere und effektivere Methoden, wie zum Beispiel die Extraktion, um Duftstoffe zu filtern.

Ein wenig öfter wird dagegen noch die Enfleurage angewandt. Sie ist der Mazeration ähnlich. Hier benötigt man jedoch keine Hitze. Der Parfümeur streicht dazu tierische Fette auf eine Glasplatte. Danach gibt er ausgewählte Blüten dazu. Diese ruhen bis zu einem Tag bis sie erneuert und ausgetauscht werden.

Sowohl die Enfleurage als auch die Mazeration, also die warme Enfleurage, gehören zur alten Schule der Herstellung von Parfums. Sie sind jedoch sanfte Varianten, um wohlriechende Düfte zu entlocken. Wegen dieser Vorteile finden sie noch bei wenigen, empfindlichen Pflanzen, wie dem Jasmin, Anwendung.

blueten und parfumflakon

Mazeration – eine Art, den Blumen ihre schönen Duftnoten zu entlocken

Tipps: Produkte für den Beauty- und Wellnessbereich oder der Körperpflege, die solche Duftstoffe enthalten, sind dementsprechend preisintensiver. Doch in Drogerien findet man Kosmetik- oder Pflegeartikel, die solche Duftnoten nachempfinden. Die Eigenschaften und Wirkungen auf den Körper und Geist sind sicher nicht ganz dieselben. Doch für die gewünschten Dufterlebnisse in entsprechender Dosierung können auch sie sorgen.

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Bildnachweise: Africa Studio / Shutterstock (nach Reihenfolge im Beitrag sortiert)

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